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bauchzentrumextra@insel.ch
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Die Schilddrüse, eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse im Hals, spielt eine entscheidende Rolle in zahlreichen lebenswichtigen Funktionen des Körpers. Störungen dieser Drüse können jedoch zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen.
Es gibt verschiedene Arten von Schilddrüsenerkrankungen, darunter Unter- und Überfunktionen, Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow, sowie Vergrösserungen der Schilddrüse, auch bekannt als Kropf.
Nachfolgend finden Sie grundlegende Informationen zu den verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen, ihren Symptomen, Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen.
Wenn Sie Anzeichen von Schilddrüsenproblemen bemerken oder bereits diagnostiziert wurden, ist es wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen. Gemeinsam mit unseren Fachspezialisten und Fachspezialistinnen des Schilddrüsenzentrums Bern können Sie die beste Vorgehensweise für Ihre individuelle Situation festlegen.
Erfahren Sie mehr über Schilddrüsenerkrankungen und wie Sie Ihre Schilddrüsengesundheit pflegen können. Ihre Gesundheit steht im Mittelpunkt unseres Alltags.
Vor einer geplanten Operation muss die Schilddrüse umfassend untersucht werden. Zur Klärung der Narkosefähigkeit findet eine anästhesiologische Abklärung statt. Ebenfalls wird bei jedem Patienten vor der Operation eine Funktionsprüfung der Stimmlippen durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt durchgeführt.
Der Eintritt ins Spital erfolgt nüchtern am Tag der Operation. Die Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert ca. 1–2.5 Stunden. Die Schilddrüse und ggf. auch die Lymphknoten werden über einen 4 cm grossen Schnitt entfernt. Nach der Operation werden Sie während den ersten Stunden von Anästhesisten im Aufwachraum überwacht, bevor sie auf Ihre Station verlegt werden. Bereits am ersten Abend dürfen Sie wieder essen, trinken, sprechen und das Bett (zuerst gemeinsam mit der Pflege) verlassen. Die Hospitalisationsdauer beträgt 2 Nächte.
Bei einem gutartigen Knoten wird die Hälfte der Schilddrüse entfernt (Hemithyreoidektomie). Bei Patienten mit einem Schilddrüsenkrebs wird zumeist die gesamte Schilddrüse entfernt (totale Thyreoidektomie) und ggf. auch die regionalen Lymphknoten. Bei einem Morbus Basedow wird immer die gesamte Schilddrüse entfernt.
Schilddrüseneingriffe sind generell sichere Operationen, wenn sie von einem erfahrenen Schilddrüsenchirurgen durchgeführt werden. Zur Minimierung von Komplikationen verwenden wir ein Neuromonitoring der Stimmbandnerven und Lupenbrillen. Es besteht jedoch, wie bei jedem chirurgischen Eingriff, ein gewisses Restrisiko:
Die Arbeitsunfähigkeit beträgt in der Regel 1 Woche. Zunächst ist eine deutliche Schwellung der Narbe zu sehen. Nach knapp einem Jahr bleibt nur noch ein feiner, weisser Strich, den man nur noch bei genauem Hinsehen bemerkt. Eine übermässige Sonneneinstrahlung auf die Narbe sollte bis dahin vermieden werden. Nach einer vollständigen Schilddrüsenentfernung bedarf es eines lebenslangen Ersatzes von Schilddrüsenhormonen, nach Entfernung der halben Schilddrüse ist dies nur in ca. 25% der Fälle notwendig. Nachkontrollen erfolgen bei uns und durch Ihren zuweisenden Arzt.
Schilddrüsenknoten treten sehr häufig auf. Ab dem Alter von 60 Jahren lassen sie sich bei circa 50% der Menschen nachweisen. Über 95% der Schilddrüsenknoten sind gutartig, knapp 5% sind Schilddrüsenkarzinome (Krebs). Eine durch vermehrtes Wachstum von Schilddrüsenzellen verursachte knotige Vergrösserung der Schilddrüse wird als Struma nodosa (umgangssprachlich «Kropf») bezeichnet. Weshalb Schilddrüsenknoten entstehen ist nicht vollständig bekannt. Frühere Bestrahlungen im Halsgebiet, Rauchen und Jodmangel sind begünstigende Faktoren. Der Schweizer Arzt Otto Bayard führte 1918 auf seinem Praxisgebiet als erster weltweit die Jodprophylaxe ein, indem er dem Speisesalz die richtige Menge Jod beimischte. Darauf aufbauend etablierte das Bundesamt für Gesundheit in den folgenden Jahren eine gesamtschweizerische Einführung, weshalb durch Jodmangel bedingte Schilddrüsenvergrösserungen in der Schweiz weitestgehend verschwunden sind.
Die meisten Schilddrüsenknoten verursachen keine Beschwerden. Bei grossen Knoten können Druckgefühl, Schluckbeschwerden oder Heiserkeit entstehen. Gelegentlich beginnen Knoten zu viel Schilddrüsenhormon zu produzieren (funktionelle Schilddrüsenautonomie). In diesen Fällen können Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) wie Gewichtsverlust, Herzrasen oder vermehrtes Schwitzen auftreten.
Im Ultraschall werden Schilddrüsenknoten aufgrund ihres Erscheinungsbildes und ihrer Grösse beurteilt und in Risikoklassen eingestuft und davon abhängig eine weitere Abklärung durch eine Ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion empfohlen. Dabei werden Schilddrüsenzellen gewonnen, welche unter dem Mikroskop untersucht werden. Zusätzliche Informationen finden Sie in der Broschüre über Feinnadelpunktionen. Im Blut wird untersucht, ob die Schilddrüsenfunktion normal ist. Bei Schilddrüsenüberfunktion wird häufig zusätzlich eine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt. Bei einer Schilddrüsenszintigraphie wird nach intravenöser Gabe einer kleinen Menge an einer radioaktiven Substanz die Schilddrüse abgebildet. Dabei können anhand des Anreicherungsmusters Rückschlüsse auf die Art der Knoten gezogen werden.
Meist ist keine Behandlung notwendig und die Knoten werden in regelmässigen Abständen mittels Ultraschall überwacht. Bei grossen Knoten (über ca. 4 cm), lokalen Beschwerden oder in der Feinnadelpunktion nachgewiesenem oder vermutetem Schilddrüsenkrebs wird eine operative Entfernung empfohlen. Auch bei übermässig Schilddrüsenhormone produzierenden Knoten ist meist eine Therapie indiziert, wobei für diese Art der Knoten verschiedene Therapiemöglichkeiten (operative Entfernung, Radiojodtherapie, Medikamente) zur Verfügung stehen.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunentzündung der Schilddrüse, welche zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt. Die Erkrankung wurde 1912 erstmals von Hakaru Hashimoto beschrieben, einem japanischen Pathologen und Chirurgen. In der Schweiz sind etwa 20% der Gesamtbevölkerung betroffen, Frauen häufiger als Männer. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Stress, Virusinfektionen oder andere Umwelteinflüsse bei genetisch veranlagten Menschen eine chronische Immunreaktion auslösen. Dabei zerstören körpereigene Abwehrzellen die Schilddrüsenzellen.
Mögliche Symptome sind Gewichtszunahme, vermehrte Müdigkeit, Verstopfung, trockene Haut und vermehrtes Kälteempfinden. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann sich langsam im Verlauf entwickeln und bleibt daher oft unbemerkt. Gelegentlich kommt es zu Beginn der Erkrankung zu einer vorübergehenden Schilddrüsenüberfunktion. Diese kann sich in Gewichtsabnahme, innere Unruhe, Zittern, Herzklopfen, häufigem Stuhlgang, Haarausfall und Hitzewallungen äussern.
Die Erkrankung wird mittels Bestimmung der Schilddrüsenhormone und der TPO-Antikörper im Blut diagnostiziert. In der Ultraschalluntersuchung können mit der Erkrankung einhergehende Veränderungen des Schilddrüsengewebes dargestellt werden. Wann und wie wird die Hashimoto-Thyreoiditis behandelt? Bei isoliert erhöhten TPO-Antikörpern mit normaler Schilddrüsenfunktion ist in aller Regel keine Therapie notwendig. Bei leichter Schilddrüsenunterfunktion wird individuell entschieden, ob eine Behandlung durchgeführt werden soll. Bei schwerer Schilddrüsenunterfunktion ist eine Behandlung in jedem Fall angezeigt. Schilddrüsenunterfunktionen werden zeitlich unbegrenzt mittels Schilddrüsenhormonersatztherapie behandelt. Dabei wird einmal täglich eine kleine Tablette künstlich hergestelltes, chemisch dem körpereigenen aber vollständig identisches Schilddrüsenhormon (Levothyroxin) eingenommen. Levothyroxin hat keine Nebenwirkungen, wenn es richtig dosiert wird. Eine zusätzliche Gabe von bereits aktiviertem Schilddrüsenhormon (Liothyronin) wird nicht empfohlen. Auch sind eine spezielle Ernährung oder Supplemente bei Hashimoto-Thyreoiditis nicht notwendig. Was muss man bezüglich Hashimoto-Thyreoiditis und Schwangerschaft wissen? Bei Kinderwunsch sollte vor einer Schwangerschaft die Schilddrüsenfunktion gut eingestellt sein. Während einer Schwangerschaft wird die Schilddrüsenfunktion etwa einmal pro Monat kontrolliert, da der Bedarf an Schilddrüsenhormonen ansteigen und eine Anpassung der Therapie notwendig werden kann.
Der Morbus Basedow (im englischen Sprachraum 'Graves disease' genannt) ist eine Autoimmunerkrankung, welche zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führt. Die Erkrankung wurde 1835 erstmals von Robert James Graves, einem irischen Arzt, und 1840 von Carl Adolph von Basedow, einem deutschen Arzt, beschrieben. In der Schweiz sind etwa 3% der Gesamtbevölkerung betroffen, Frauen häufiger als Männer. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind unbekannt. Es wird vermutet, dass Stress, Virusinfektionen oder andere Umwelteinflüsse bei genetisch veranlagten Menschen eine chronische Immunreaktion auslösen. Dabei stimuliert das Immunsystem über TSH-Rezeptor-Antikörper die Schilddrüse zur Hormonüberproduktion.
Mögliche Symptome sind Gewichtsabnahme, innere Unruhe, Zittern, Herzklopfen, häufiger Stuhlgang, Haarausfall und Hitzewallungen. Bei etwa einem Drittel der Patienten sind die Augen mitbetroffen (endokrine Orbitopathie), so dass es zu einer Schwellung kommen kann, welche die Augen nach vorne drückt. Infolge kann es zu gereizten Augen sowie im Extremfall zu Sehstörungen und Doppelbildern kommen. Ein deutlicher Risikofaktor für eine Augenbeteiligung ist Rauchen.
Die Erkrankung wird mittels Bestimmung der Schilddrüsenhormone und der TSH-Rezeptor-Antikörper im Blut diagnostiziert. In der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und bei Bedarf zusätzlich Szintigraphie können mit der Erkrankung einhergehende Veränderungen des Schilddrüsengewebes dargestellt werden.
Es stehen drei Therapieoptionen zur Verfügung: Medikamente, Radiojodtherapie oder Operation. Welche Therapie bevorzugt wird, hängt von der individuellen Situation ab. Die Medikamente Carbimazol und Propylthiouracil hemmen die Schilddrüsenhormonproduktion. Die Therapiedauer beträgt üblicherweise ca. 18 Monate. Die Chance, durch diese Therapie geheilt zu werden, liegt bei ca. 40%. Schwere Nebenwirkungen sind zwar äusserst selten, bei Warnsymptomen wie Fieber über 38.5° C, Halsschmerzen oder Gelbsucht müssen Patienten aber umgehend einen Arzt kontaktieren. Weitere Informationen zu Radiojodtherapie und Schilddrüsenoperationen finden sie in den jeweiligen Broschüren.
Ist ein Morbus Basedow bekannt und eine Schwangerschaft geplant, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Da die genannten Medikamente in der Schwangerschaft mit einem erhöhten Missbildungsrisiko im Zusammenhang stehen, wird üblicherweise vorgängig eine Operation oder eine Radiojodtherapie empfohlen, wobei Patientinnen nach einer Radiojodtherapie 6 Monate mit einer Schwangerschaft zuwarten sollen. Tritt eine Schwangerschaft ein, sollte zügig der behandelnde Arzt informiert werden.
Die Feinnadelpunktion dient der Weiterabklärung eines Schilddrüsenknotens und dem Ablassen von flüssigkeitsgefüllten Zysten in der Schilddrüse.
Die Feinnadelpunktion erfolgt im Liegen mit nach hinten geneigtem Kopf. Die Punktionsstelle wird zunächst desinfiziert. Sie werden gebeten, so entspannt wie möglich zu bleiben und Husten, Sprechen und Schlucken während der Punktion zu vermeiden. Der Arzt wird unter Ultraschallkontrolle mit einer Spritze mit sehr dünner (ca. 0.5 mm) Nadel durch die Haut in den Schilddrüsenknoten stechen. Dies dauert 10–20 Sekunden. Das Punktionsmaterial wird durch die Pathologin unter dem Mikroskop analysiert, das definitive Resultat liegt in der Regel innerhalb von 3 Tagen vor. In der Interdisziplinären Schilddrüsensprechstunde werden routinemässig alle Feinnadelpunktionen mit zytologischer Schnelldiagnostik durch die ebenfalls anwesende Pathologin durchgeführt. Dadurch kann eine optimale Qualität der Diagnostik gewährleistet werden, zudem ist das Resultat unmittelbar nach ca. 10 Minuten Wartezeit vorliegend (und nicht erst nach 3 Tagen). Wie können Sie sich auf Ihre Feinnadelpunktion vorbereiten? Grundsätzlich ist keine Vorbereitung notwendig. Für die Untersuchung ist es nicht erforderlich, dass Sie nüchtern sind. Blutverdünner stellen kein relevantes Risiko für die Durchführung einer Schilddrüsenpunktion dar und müssen nicht pausiert werden. Falls sie keine halsengen Kleider tragen, brauchen Sie die Kleider nicht auszuziehen. Halsschmuck sollten sie vor der Punktion ablegen. Nach der Feinnadelpunktion bestehen in der Regel keine Einschränkungen. Da für den Eingriff keine Narkose notwendig ist, können Sie auch problemlos Autofahren.
Während der Feinnadelpunktion verspüren die meisten Patienten einen leichten bis mässigen Druck oder Schmerz. Gelegentlich strahlt der Schmerz Richtung Ohr der gleichen Seite aus und gelegentlich kann dieser Druck oder Schmerz nach der Feinnadelpunktion einige Stunden anhalten, selten bis zu drei Tagen. In weniger als 1% kann es zu einem vorübergehenden Bluterguss an der Punktionsstelle kommen. Schwerere Komplikationen (Verletzungen von Gefässen oder Nerven) sind mit der sehr dünnen, unter Ultraschallkontrolle platzierten Punktionsnadel äusserst selten.
Die Verwendung von schwach radioaktiven Substanzen, die an Stoffwechselprozessen teilnehmen, ermöglicht die Diagnose und Darstellung von Organfunktionsstörungen ohne Eingriff in den Körper. Mit einer Gammakamera kann die von den eingebrachten Substanzen abgegebene Strahlung gemessen und sichtbar gemacht werden. Die Schilddrüsenszintigraphie gibt Aufschluss über die globale und regionale Funktion in der Schilddrüse. Verwendet wird entweder radioaktiv-markiertes Jod oder das dem Jod ähnliche Technetium. Funktionell aktive Schilddrüsenzellen nehmen die Untersuchungssubstanz auf, funktionell inaktive nicht.
Bitte teilen Sie uns mit, falls Sie Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder in den letzten 3 Monaten Operationen oder Computertomographien mit Kontrastmittelgabe erfolgt sind. Eine Schwangerschaft muss vor der Szintigraphie ausgeschlossen sein.
Die Untersuchung dauert einschliesslich der Vorbereitung ca. 1 Stunde. Für die Szintigraphie wird eine schwach radioaktive Substanz in eine Vene injiziert, die nachfolgend in der Schilddrüse aufgenommen wird. Nach einer 20-minütigen Wartezeit wird ein 10-minütiges Funktionsbild Ihrer Schilddrüse angefertigt.
Allergische Reaktionen oder sonstige Nebenwirkungen treten bei der Verabreichung der schwach radioaktiven Substanzen üblicherweise nicht auf, da nur minimale Substanzmengen (Radiojodmenge ähnlich dem Jodsalz-gehalt in allgemeinen Nahrungsmitteln) eingesetzt werden. Die Strahlenbelastung durch eine Schilddrüsenszintigraphie entspricht etwa einem Drittel der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in der Schweiz.
Die Verwendung von schwach radioaktiven Substanzen, die an Stoffwechselprozessen teilnehmen, ermöglicht die Diagnose und Darstellung von Organfunktionsstörungen ohne Eingriff in den Körper.
Bitte teilen Sie uns mit, falls Sie Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder in den letzten 3 Monaten Operationen oder Computertomographien mit Kontrastmittelgabe erfolgt sind. Eine Schwangerschaft muss vor der Szintigraphie ausgeschlossen sein.
Die Untersuchung beinhaltet zwei ambulante Untersuchungstermine an aufeinanderfolgenden Tagen und nimmt am ersten Tag ca. 30 Minuten und am darauffolgenden Tag ca. 4 Stunden in Anspruch. Am ersten Tag wird Ihnen (zur Vorbereitung der Untersuchung am zweiten Tag) schwach radioaktives Jod zur Kontrastierung der Schilddrüse verabreicht. Zu beachten ist, dass Sie 2 Stunden vor dem Trinken des radioaktiven Jods und 2 Stunden nach Radiojodabgabe keine fetthaltigen Speisen / Getränke zu sich nehmen dürfen, damit die Schilddrüse genügend Radiojod aufnimmt. Am zweiten Tag wird zunächst ein 10-minütiges Funktionsbild Ihrer Schilddrüse angefertigt. Danach wird Ihnen eine zweite radioaktive Substanz in eine Armvene injiziert, welche die Schilddrüse und Nebenschilddrüse kontrastiert. Ca. 15 Minuten nach Injektion wird an einer Kamera ein Bild über 5 Minuten angefertigt. Sie liegen dazu auf einem Untersuchungstisch, die Kamera befindet sich dicht über Ihrem Hals, ist aber zu allen Seiten geöffnet. Ziel ist hierbei, bei Subtraktion der Funktionsbilder eine alleinige Darstellung der überfunktionierenden Nebenschilddrüsen zu erreichen. Bitte bleiben Sie daher während der Aufnahme regungslos liegen. Anschliessend folgt eine Wartezeit von ca. 90 Minuten, in welcher sich die zweite radioaktive Substanz sich in den vergrösserten Nebenschilddrüsen anreichern sollte. Nach der Wartezeit erfolgt erneut eine Untersuchung, wobei zwei Bilder à 5 Minuten von Hals und Brustkorb und Schichtaufnahmen des Halses während 25 Minuten angefertigt werden. Das Resultat folgt in den nächsten Tagen nach Bearbeitung und Beurteilung der Bilder.
Nebenwirkungen treten bei der Verabreichung der schwach radioaktiven Substanzen üblicherweise nicht auf, da nur minimale Substanzmengen eingesetzt werden. Die Strahlenbelastung durch eine Schilddrüsenszintigraphie entspricht etwa einem Drittel der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in der Schweiz.
Was muss ich nach der Untersuchung beachten?
Radiojod reichert sich gezielt in der Schilddrüse an und zerstört oder hemmt krankhaft veränderte Schilddrüsenzellen im Sinne einer «inneren» Bestrahlung.
Bei bestimmten Formen der Schilddrüsenüberfunktion (Morbus Basedow oder funktionelle Schilddrüsenautonomie), zur Behandlung von differenzierten Schilddrüsenkrebsen und zur Verkleinerung einer Struma («Kropf»).
Während der Radiojodtherapie dürfen Patientinnen nicht schwanger sein. Aus Strahlenschutzgründen ist während der Radiojodtherapie kein Besuch gestattet. Beachten Sie, dass geringe Mengen Radioaktivität über Urin, Stuhl und Speichel in Kleider gelangen kann. Ihre Kleidung wird vor Austritt gemessen. Falls diese strahlen sollte, sollte sie für 1 Monat gelagert werden, bevor sie gewaschen werden kann. Wie läuft die Radiojodtherapie ab? Sie erhalten eine Kapsel mit radioaktivem Jod zum Schlucken. Das Radiojod wird in der Schilddrüse aufgenommen und baut diese gezielt ab. Damit sich weniger Radiojod in den Speicheldrüsen ansammelt, wird der Speichelfluss mit Kaugummis und Bonbons angeregt. Bitte achten Sie während der Radiojodtherapie auf eine gute Zahnpflege und werfen Sie Ihre Zahnbürste vor der Entlassung im Bad in den Abfallbeutel. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad, einen Kühlschrank und einen Wasserkocher für Kaffee und Tee. Die Fenster dürfen aus Strahlenschutzgründen nicht selbständig geöffnet werden. Die Zimmer werden einmal täglich von der Reinigung gelüftet. Die Ärzte messen bei Ihnen täglich die Strahlung. Die Entlassung erfolgt, sobald die Strahlung unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert liegt. Die Hospitalisationsdauer liegt in der Regel um 3-5 Tage.
Gelegentlich können leichte Halsschmerzen oder eine leichte Halsschwellung auftreten. Bei wiederholten hochdosierten Radiojodtherapien kann es zu Mundtrockenheit infolge Speicheldrüsenentzündungen kommen. Was muss ich nach der Radiojodtherapie beachten? In der ersten Woche nach der Entlassung sollten sie den engen (weniger als 1 Meter) Kontakt mit kleinen Kindern oder schwangeren Frauen meiden. Patientinnen sollten während 6 Monaten nicht schwanger werden, Patienten während 3 Monaten keine Kinder zeugen.
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