Die Nebennieren sind sehr komplexe endokrine Organe, welche aus mehreren Schichten bestehen. Sie bestehen aus einer Rinde, welche Aldosteron, Cortison und Sexualhormone produziert und einem Mark, welches Stresshormone ausschüttet. Jede Schicht kann sich durch übermässiges Wachstum verändern und gutartige sowie (selten) bösartige Tumoren bilden. Je nachdem welches Hormon übermässig produziert wird, zeigen sich unterschiedliche Symptome.
Conn-Syndrom
Das Conn-Syndrom ist biochemisch durch eine vermehrte Aldosteronproduktion charakterisiert. Dies führt zu hohem Blutdruck und einem niedrigen Kaliumspiegel, da Aldosteron in der Niere Natrium (Salz) rückresorbiert und die Kaliumausscheidung forciert. 95% der Conn-Adenome sind gutartig.
Cushing-Syndrom
Beim Cushing-Syndrom wird zuviel Cortison produziert. Dies führt zu Diabetes mellitus, Bluthochdruck und einem charakteristischen Erscheinungsbild der betroffenen durch eine Umverteilung des Körperfetts „Stammfettsucht“.
Zu unterscheiden vom Cushing Syndrom ist der Morbus Cushing, bei welchem stets beide Nebennieren betroffen sind (durch zentrale Aktivierung über die Hypophyse im Hirn).
Phäochromozytom
Eine Überproduktion von Stresshormonen, welche durch (meist) gutartige Tumore aus dem Nebennierenmark hervorgerufen wird, nennt man Phäochromozytom. Die Symptomatik besteht in einer nur schlecht oder nicht einstellbaren Hypertonie. In seltenen Fällen kann diese Erkrankung familiär gehäuft auftreten, weswegen bei jungen Patienten und betroffenen Verwandten eine genetische Untersuchung diskutiert werden soll.
Chirurgische Technik
Erkrankungen der Nebennieren werden an unserem Zentrum in der Regel minimal-invasiv durch Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopie) behandelt.